Gartenbesitzer wollen nicht auf Papiersäcke umsteigen / C. Rindt

Die Debatte um die Entsorgung des Grünschnitts geht in eine neue Runde. Von Seiten der Politik kommen Änderungsvorschläge, ebenso von der Bürgergemeinschaft Allmannsdorf-Staad

Vertreter der Politik und der Bürgergemeinschaft Allmannsdorf-Staad schalten sich in die Debatte um die künftige Entsorgung des Grünschnitts ein. Die CDU-Fraktion plädiert für die Mitsprache der Bürger und lädt sie zur Diskussion am Montag, 30. September, um 20 Uhr in den Treffpunkt Petershausen (Georg-Elser-Platz 1). Die FDP-Fraktion, Peter Müller-Neff von den Grünen sowie die Bürgergemeinschaft fordern variabel buchbare Müllmengen. Die Bürgervertreter aus Allmannsdorf sprechen sich auch für dauerhaft aufgestellte Komfort-Container für Grünschnitt in den Stadtteilen aus. Sie sollten so in den Boden eingelassen sein, dass der Bürger vom Rand das Grünzeug ohne größere Kraftanstrengung in den Behälter fallen lassen kann. Peter Müller-Neff schlägt weiter vor, die neue Sammelstelle am Gelände der Deponie Dorfweiher auch samstags zu öffnen.

Hintergrund der Debatte ist der Aufschrei der Gartenbesitzer, nachdem viele ihre bisher genutzte 240-Liter-Tonne für den Biomüll gegen eine mit 80 Liter Fassungsvermögen abgeben mussten. Denn wie vom Gemeinderat beschlossen sind die Entsorgungsbetriebe dabei, die Größe der Müllbehälter den in der Satzung festgeschriebenen Pro-Kopf-Mengen für den Müll anzupassen. Für weitere Grünabfälle sollen Bürger neu den 80-Liter-Kaufsack aus Papier zu 2,70 Euro nutzen oder den Grünschnitt selbst zu den Wertstoffhöfen und Sammelstellen in den Stadtteilen bringen. Die Kritik an der Neuerung ist groß.  Das Vertrauen in die Haltbarkeit der Papiersäcke ist klein.

Die CDU-Fraktion schreibt von „unzumutbaren Zwängen“ für viele Bürger, wenn sie Grünabfälle „in ungeeignete Säcke“ füllen, die schweren Lasten ohne Rollhilfe heben oder zu umweltbelastenden Fahrten zu Deponien ins Auto steigen müssen. Erste Bürger überlegten Bäume zu fällen und Grünflächen durch befestigten Boden zu ersetzen, um künftig keine Probleme mit der Entsorgung der Grünabfälle zu haben. Auch eine wilde Ablagerung von Grünabfällen zeichne sich ab.

Die Entsorgung des Grünschnitts sei „realitätsfern“ geregelt, kritisiert die Bürgergemeinschaft. Sie plädiert für Änderungen und dafür, den Gartenbesitzern entgegen zu kommen. Schließlich leisteten sie mit der Pflege ihrer Grundstücke auch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der grünen Lunge der Stadt. Die Bürgervertreter üben Kritik an den nur zeitweise im Stadtgebiet aufgestellten Containern für den Grünschnitt. Sie müssten dort dauerhaft stehen und anders konstruiert sein. Denn heute müssten Nutzer „geradezu akrobatische Fähigkeiten“ aufbringen, wenn sie die schweren Lasten „über ein wackeliges Treppchen“ und über den hohen Containerrand hieven wollten.

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