Städtebau

Verdichtung in Allmannsdorf / Sven Martin

Die bisherige Bilanz des Handlungsprogramms Wohnen ist ernüchternd. Von 2011 – 2016 wurden über 2.400 neue Wohnungen erstellt. Die Preisexplosion wurde nicht gestoppt, im Gegenteil, die Preise sind seitdem um 33% gestiegen. Auch wird nicht wie versprochen für alle Zielgruppen gebaut.

Gegen eine Bebauung des Fohrenbühls und der Christiani Wiese / Peter Müller-Neff

Das Handlungsprogramm Wohnen der Stadt Konstanz wurde 2014 im Gemeinderat beschlossen. Bis zum Jahr 2030 sollten darin insgesamt rund 5000 Wohnungen geplant werden. In diesem Programm wurden Baulandflächen ausgewiesen, die zur Bebauung vorgesehen sind. 2017 wurde dieses Programm evaluiert, d.h. es wurde ein Wohnungsbedarf von rund 8000 Wohneinheiten bis 2035 prognostiziert. Dies bedeutete u.a. eine Verdichtung von den Flächen: Ziegelhütte, Fohrenbühl und Christiani Wiesen um fast das Doppelte.

Stadtentwicklung in Konstanz

In Konstanz wird derzeit viel über das Bauen gesprochen – wir hören von Siedlungsdruck, Preissteigerungen und von Wanderungsbewegungen in die Schwarmstadt und. All diesen Debatten gemeinsam ist, eine eher quantitative, zahlenorientierte Herangehensweise – wieviele Wohnungen brauchen wir, wie viele Wohnungen verträgt die Bodenseelandschaft, wie viele Wohnungen brauchen wir in welchen Segmenten, damit das Preiswachstum gedämpft wird.

„Modellprojekt vernetztes urbanes Dorf“ Christiani Wiese / Stadt Konstanz

Das Zukunftsprojekt der Stadt Konstanz im Bereich Quartiersentwicklung ist derzeit das Projekt Christiani Wiese. Hierzu hat vom 18.-20. April 2018 eine konkurrierende Planerwerkstatt stattgefunden. Mit den Ergebnissen dieses Projektes bewirbt sich die Stadt Konstanz für die Phase III des bundesweiten Wettbewerbs Zukunftsstadt im August 2018. Im folgende wird der Siegerentwurf des Wiener Büros feld72 und der Landschaftsarchitekten Treibhaus aus Hamburg vorgestellt und anhand der von Prof. Christoph Mäckler / dem Leiter des Instituts für Stadtbaukunst, definierten Kriterien für erfolgreiche Quartiersentwicklung bewertet.

Wohnraum für alle – Das Handlungsprogramm Wohnen / Walter Rügert

Fragen der BAS zum Handlungsprogramm Wohnen.

Im März 2014 wurde das Handlungsprogramm Wohnen (HPW) beschlossen. Damit sollten bis 2030 – 5.300 neue Wohnungen geschaffen werden. Bei der Evaluierung in 2017 wurde dieses auf 7.900 Wohnungen bis 2035 erweitert. Unstrittig ist, dass es einen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Konstanz gibt. Strittig ist aber, ob das HPW seine Ziele erreicht: (a) den Anstieg der Immobilien- und Mietpreise zu verringern und nicht gar zu befeuern (b) Wohnraum für die relevanten Zielgruppen zu schaffen.

Von Haus aus missglückt / Prof. Christoph Mäckler

Wie von Technik und Zahlen geprägte Bebauungspläne dem eigennützigen, privatwirtschaftlichen Wohnungsbau den öffentlichen Raum überlassen: Von Haus aus missglückt.

Bauherren und Architekten im Würgegriff des Bebauungs-plans: Warum nur ist uns die Fähigkeit abhandengekommen, schöne und bewohnbare Städte zu bauen? – Ein Denkanstoß!

Die Vernichtung des Allmannsdorfer Kelhofs – ein Lehrstück / Alexander Gebauer

Inzwischen weiß nahezu jeder, dass ein See durch einleiten von Abwässern, durch Überdüngung umkippen kann. Die Einsicht, dass auch Städte, Stadtteile, Dörfer „umkippen“ können, ist offensichtlich weniger weit verbreitet. Viele negative Beispiele zeigen, dass die Zerstörung solcher historisch gewachsener Lebensräume den folgenden Weg nimmt: Vernachlässigung alter Bausubstanz – aufbrechen gewachsener Gefüge von Wohn und Geschäftsstraßen – Abbruch alter Häuser und deren Ersatz durch aufwendige, überdimensionierte Neubauten. Am Ende steht der Verlust der Wesensart solcher Baugebiete, Anonymität und Austauschbarkeit, schließlich Wohn- und Lebensfeindlichkeit.

Verdichtung 1 in Allmannsdorf

In der Schiffstraße, Ecke Alte Schiffstraße ist ein grösseres Bauprojekt geplant. Hier sollen auf einem 1450qm Grundstück 3 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt ca. 20 Wohnungen und einer Tiefgarage errichtet werden. Hochstämmige Bäume sind allenfalls am Rand möglich. 

Verdichtung 2 in Allmannsdorf / Alexandra Forster, Thomas Götz

Verdichtung II
Bauvorhaben „Bettengasse 18“– für den Stopp eines Wandels ohne Maß und Ziel

Der Philosoph Heraklit schrieb bereits vor ca. 2500 Jahren, dass das einzig wirklich Stabile im Leben der Wandel sei. Wandel ist wichtig, oft notwendig. Städte und Quartiere wandeln sich und passen sich an – dem „Zeitgeist“, dem Geschmack, dem Bedarf. Wir sollten dem Wandel gegenüber offen, aber auch kritisch sein, insbesondere im Hinblick auf sein Maß. Und das sind wir bei den aktuellen städtebaulichen Entwicklungen in Allmannsdorf auch.

Verdichtung 3 in Allmannsdorf / Dr. Brigitte Neidhardt, Lutz Krause

Rahmenplanentwurf Staaderberg – die enorme Veränderung wird sichtbar.

Im November 2014 fasste der Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für das Gebiet Schiffstraße/Staaderstraße. Dies wurde notwendig, da im Plangebiet eine verstärkte Bautätigkeit aufgrund des Generationenwechsels
und des Siedlungsdrucks zu verzeichnen ist. Aktuelle Neubauten übersteigen immer wieder deutlich das Maß der gebietstypischen Bebauung, so dass mächtige Baukörper entstehen mit entsprechend negativen Wirkungen für die Anwohner und für die vorhandenen Grünflächen.

Wo sind die Grenzen des Wachstums? / Dr. Antje Boll

Qualitativ wachsen statt Flächenverbrauch.

Lässt man das Auge über die blühenden Streuobstwiesen auf der Jungerhalde schweifen, geht einem das Herz auf. Die Schönheit der Natur spricht unmittelbar die Seele der Menschen an. Hier, wo die Bienen summen, kommt man zur Ruhe. Eine Oase der Erholung für gestresste Städter, ein Ort zum Spielen für unsere Kinder, ein hochwertiger Naturraum mit hoher Artenvielfalt und FFH Gütesiegel.

Bezahlbarer Wohnraum ist machbar / Matthias Schäfer u.a.

Moderne städtebauliche Projekte müssen gemeinsam mit der Stadt und Ihren Menschen entwickelt werden. Alle Bevölkerungsschichten und Generationen sollen darin gut miteinander leben, wohnen und arbeiten können. Dabei ist ein ausgewogenes Verhältnis von Freiraum zu Wohnfläche die Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität. Qualität und Quantität müssen zueinander ausgewogen sein. Für Konstanz ist die Verbindung lebenswert und bezahlbar dabei entscheidend.

Was heißt „richtig bauen“ in Allmannsdorf? / Margarete Zimmermann

Was heißt „richtig bauen“ in Allmannsdorf? – Soziale Struktur.

Ausgangspunkt für entsprechende Überlegungen muss eine gewachsene Siedlungsstruktur sein. Allmannsdorf war schon immer ein Siedlungsraum mit gemischter Struktur. Früher Bauern, Fischer, Handwerker. Später (in den 40er und 50er Jahre des letzten Jahrhunderts) kamen Angestellte und Beamte mit mehr oder weniger großen Familien dazu. Sie wohnten meist in kleinen Häusern mit großen Gemüsegärten zur Selbstversorgung, siehe Staader Berg.

Gemeinsam für den Hechtgang / Susanne Heiß

Vor 14 Jahren sind wir als Familie mit zwei kleinen Kindern in den Hechtgang gezogen. Das Grundstück hatte eine Fläche von 1300 qm und war lediglich mit einem Einfamilienhaus bebaut. Das Potential dieses Grundstücks wurde uns schnell bewusst, nämlich dass hier zwei Familien ein neues Zuhause finden können. Viele Familien folgten, die Eigentümer in Allmannsdorf/Staad entschieden sich, nach zu verdichten. Ich finde, das moderate Wachstum hat dem Stadtteil gut getan.

Sogeffekt statt Sickereffekt? / Dr. Antje Boll

Sparsamer Umgang mit Flächen ist das erklärte Ziel der Bundesregierung und der Landesregierung Baden-Württembergs. Die Netto-Null soll erreicht werden. Im Bodenseeleitbild von 2008, im Regionalplan, im Landschaftsplan 2010, im Flächennutzungsplan 2010, im Stadtentwicklungsprogramm 2020 hat sich die Stadt Konstanz ebenfalls dem sparsamen Umgang mit Flächen verpflichtet. Um die Ziele des Leitbildes zu erreichen, wäre es notwendig, diese in der Raum- und Bauleitplanung konsequent umzusetzen.