Geschichte

Der Allmannsdorfer Friedhof ein Spiegel unserer Ortsentwicklung und Gesellschaft / Alexander Gebauer

Der erste Hinweis auf die Existenz einer Kirchengemeinde und damit einer Kapelle in Allmannsdorf gründet auf einer Erwähnung in einem Brief aus dem Jahr 1260. Dieses Schreiben des Grund- und Lehensherren Abt Albrecht an Conrad von Salenstein und Heinrich von Trossingen über den Verkauf eines reichenauischen Erblehens lässt aber keine Rückschlüsse über Art und Gestalt einer entsprechenden Baulichkeit zu. Vermutlich war es nicht mehr als eine kleine Friedhofskapelle an der Stelle eines früheren heidnischen Kultplatzes auf dem Hügel auf dem heute unsere Kirche St. Georg steht. Wenn auch diese Kirche erst 1421 zur Pfarrkirche erhoben wurde, ist es durch Grabungen bestätigt, dass sich schon sehr früh im Bereich um diese kleine Friedhofs- kapelle Bestattungen nachweisen lassen.

Stolpersteine / Alexander Gebauer

Als ich im vergangenen Jahr, es war der 9. November, ein Donnerstag, ein Tag an dem in besonderer Weise an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, abends durch die Stadt ging, leuchteten da und dort vor Gebäuden und Haustüren Kerzen, auch Blumen lagen um die im Boden eingelassenen, aus goldschimmernder Bronze gegossenen „Stolpersteine“, vermutlich hat jeder von uns sie schon bemerkt. Menschen standen in kleinen Gruppen meist schweigend um sie versammelt.

Die Vernichtung des Allmannsdorfer Kelhofs – ein Lehrstück / Alexander Gebauer

Inzwischen weiß nahezu jeder, dass ein See durch einleiten von Abwässern, durch Überdüngung umkippen kann. Die Einsicht, dass auch Städte, Stadtteile, Dörfer „umkippen“ können, ist offensichtlich weniger weit verbreitet. Viele negative Beispiele zeigen, dass die Zerstörung solcher historisch gewachsener Lebensräume den folgenden Weg nimmt: Vernachlässigung alter Bausubstanz – aufbrechen gewachsener Gefüge von Wohn und Geschäftsstraßen – Abbruch alter Häuser und deren Ersatz durch aufwendige, überdimensionierte Neubauten. Am Ende steht der Verlust der Wesensart solcher Baugebiete, Anonymität und Austauschbarkeit, schließlich Wohn- und Lebensfeindlichkeit.

Emil Mundhaas ist am 21.3.2017 gestorben / Alexander Gebauer

Es gibt wenige von uns die das Ehepaar Mundhaas nicht schon in den Versammlungen der BAS bewusst wahrgenommen haben, fast immer waren sie dabei, fast immer aber machte Emil Mundhass darauf aufmerksam, insbesondere vor Wahlvorgängen, dass sie sich wohl für all die Themen die die BAS mit ihren Aktivitäten aufgreift und bearbeitet, interessieren würden, dass aber er und seine Frau noch keine BAS-Mitglieder wären.

Gedanken zum Volkstrauertag 2016 / Alexander Gebauer

Seit Jahren stehe ich an diesem Volkstrauertag hier in St. Georg um an die Opfer der Weltkriege und damit auch an Menschen zu erinnern die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Heute gilt dieses Gedenken Menschen, die in ganz besonderer Weise auf unsere Liebe und Mitmenschlichkeit angewiesen sind, behinderte, hilflose Menschen, die von diesen Mördern umgebracht wurden.

Allmannsdorfer erzählen / Hans Weinbacher

Am 15.März 2017 startete LENA, die Lebendige Nachbarschaft, die Reihe „Allmannsdorfer erzählen“. Hinter dem Motto „Wie war es früher? Was hat sich verändert?“ steht die Idee bei den „Ureinwohnern“ die eine oder andere Erinnerung wieder wach zu rufen und bei den früher oder später hier Angekommenen ein wenig Heimatkunde anzubieten. Der gute Zuspruch zu den beiden ersten Nachmittagen zeigt, dass Interesse an Geschichte und Geschichten besteht.

Vom „Gewitter“ erfasst / Hans-Hermann Seiffert

Die späte Verhaftung des Allmannsdorfer Bürgers Wilhelm Schroff durch die Gestapo im Sommer 1944.

Die „Aktion Gewitter“
Wie durch ein Wunder blieb der bekennende Demokrat Wilhelm Schroff, als Mitglied der SPD von 1922 bis 1930 in den Konstanzer Bürgerausschuss gewählt, lange Zeit – fast bis Kriegsende – von der Inhaftierung durch die Nationalsozialisten verschont.

15. November 2015 – Volkstrauertag (St. Georg) / Alexander Gebauer

Liebe Pfarrgemeinde – wir gedenken an diesem Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewalt. Heute möchte ich an Menschen erinnern die in den Jahren 1939 bis 1945 – in einer Welt bösartigster Aggression und Regression zu Tode kamen – einer Welt in der abergläubischer und verfolgungssüchtiger Hass – Millionen von Menschenleben vernichtete – möchte ich an tapfere Menschen erinnern die sich gegen diese Barbarei stellten, die Widerstand leisteten und dafür nur allzu oft mit ihrem Leben bezahlten – möchte ich ihnen einige Sätze – Gedanken aus letzten Briefen dieser zum Tod verurteilter Widerstandskämpfer nahe bringen – tief berührende Dokumente – Beispiele für die Unzerstörbarkeit der menschlichen Seele – alle getragen und getröstet durch den Glauben an die Rettung der Menschenwürde.

Allmannsdorfer Wirtschaftsleben – Das Gasthaus „Schiff“ in Staad / Emil J. Mundhaas

Die Veröffentlichung dieser Reihe im „s`Blättle“ erfolgt als gestraffter Auszug der Publikation „Alahmuntiscurt – Dokumentation einer Forschungsarbeit zur Geschichte der ehemals selbständigen Gerichts- und Bürgergemeinde Allmannsdorf (Band I Teil 2 Kap.13)“ in Fortsetzungen, alle Rechte bleiben vorbehalten.

Vor 100 Jahren: Allmannsdorf wird in die Stadt Konstanz eingemeindet / Emil J. Mundhaas

Die politische Entwicklung im 19. Jahrhundert mit seinen neuen Grenzen im Bodenseeraum und der Beitritt Badens zum Deutschen Zollverband (1835) schnürte die Stadt Konstanz von ihrem natürlichen Hinterland Thurgau ab. Die Stadtväter fassten nun notgedrungen den vorderen Bodanrück, die Gemeinden Wollmatingen und Allmannsdorf, in den Fokus ihrer Politik.

Eugène Hoerlé / Bernd Uwira

Wer vom Staader Fährehafen aus entlang des Bodenseeufers in Richtung Konstanz spazieren geht, passiert am Ortsrand von Staad den schönen Hoerlé-Park mit seinen alten Baumbeständen und kommt auch an zwei im Park stehenden alten Häusern vorbei, dem Hoerlé-Haus direkt am Bodenseeufer und dem etwas weiter oben am Parkrand gelegenen Pförtnerhaus, für das gegenwärtig von der Stadt Konstanz neue Bewohner gesucht werden.

Allmannsdorfer Wirtschaftsleben, Teil 1: Das Tafernwirtshaus „Zum Schiff“ in Staad / Emil J. Mundhaas

Die Veröffentlichung dieser Reihe im „s‘Blättle“ erfolgt als gestraffter Auszug aus des Verfassers Publikation „Alahmuntiscurt – Dokumentation einer Forschungsarbeit zur Geschichte der ehemals selbständigen Gerichts- und Bürgergemeinde Allmannsdorf (Band I Teil 2 Kap.13)“ in Fortsetzungen. Alle Rechte bleiben vorbehalten.

Grab von Friedrich W. Sernatinger gefunden / Hans-Hermann Seiffert

Im „S’Blättle“ Nr.50 vom Juli 2012 wurde an das Schicksal von Friedrich Wilhelm Sernatinger erinnert. Das ehemalige KPD-Mitglied lebte knapp zwei Jahre in Allmannsdorf, im Haus Mainaustrasse 174 – bis zu seiner Inhaftierung durch die Polizeiorgane des NS-Staates im Juli 1934. Nach einem wechselvollen Leben als Soldat im Ersten Weltkrieg, als „Spartakus“-Kämpfer, als Verfolgter der Nazis und nach späterem Aufenthalt in der damaligen DDR wurde seine Urne nach seinem Tod auf dem Konstanzer Hauptfriedhof beigesetzt.

Freispruch vom Vorwurf der NS-Nähe / Hans-Hermann Seiffert

Gutachten der Historiker-Kommission entlastet Graf Lennart Bernadotte
Im Januar 2014 legten die Gutachter Prof. Dr. Lothar Burchardt, Dr. Tobias Engelsing und PD Dr. Jürgen Klöckler ihren 42-seitigen Bericht über die Prüfung der Geschichte der Insel Mainau während der NS-Ära vor (Vgl. dazu den Artikel im Südkurier vom 6. Februar 2014; der ganze Bericht ist nachzulesen im Internet unter www.mainau.de/unternehmen/chronik/weiterführende).

Das Rad der Zeit / Emil J. Mundhaas

… rollt unerbittlich, was gestern war, ist heute Geschichte, und das Heute verfliegt im Wind. Staad hat eine Persönlichkeit verloren. Fast unbemerkt ist sie von uns gegangen, sie, die mehr als fünfzig Jahre ein Stück Lokalgeschichte öffentlich gelebt und bereichert hat: Josefine Kronenbitter-Roth verstarb am 17. Januar 2014 in ihrer Wohnung. Als Geschäftsfrau von der frühen Nachkriegszeit geprägt hat sie seit 1. April 1958 den Kiosk am Fährehafen in Staad betrieben.

Allmannsdorf in seinen alten Grenzen / Emil J. Mundhaas

Die Worte „Grenze oder Grenzen“, in Dialoge oder Diskussionen hineingeworfen, wecken heute eher negative Emotionen. Wir sind eine grenzenlose Gesellschaft geworden im positiven wie negativen Sinn. Vor allem die sichtbaren Grenzen sind uns verhasst, Zollschranken, Reise- und Handelsbeschränkungen, aber auch Umgrenzungen …

Schatten im Blumenparadies / Hans-Hermann Seiffert

Die Mainau-Eigentümer öffnen die Archive zur Geschichte der Insel in der NS-Ära. „Zusammen mit meinen Geschwistern habe ich die Aufgabe mit Überzeugung angenommen, die Erinnerung an Menschen wach zu halten, die unter dem NS-Unrecht gelitten hatten.“ Mit diesem Bekenntnis leitete Bettina Gräfin Bernadotte eine bemerkenswerte Kehrtwende …