Kommunikation als Selbstinszenierung / Lutz E. Krause

Die Schauplätze medialer Massen-Kommunikation unserer Zeit hat sich zunehmend zu den sogenannten ›sozialen‹* Medien verlagert. Facebook gilt heute als der weltweit wichtigste Nachrichtenkanal. Statt differenzierter Informationsvermittlung geht es in erster Linie um Selbstinszenierung durch die Aufrechterhaltung einer permanenten Präsenz. Den Plattformen ist hierbei gelegen, durch möglichst viele ›Likes‹ ein vielbesuchtes Werbeumfeld zu schaffen. Neben der globale Möglichkeit uneingeschränkter Darstellung der eigenen Person ist ein weiterer Unterschied zu den klassischen Medien die ›Zerstörung von Zusammenhängen als Prinzip einer Skandaltechnologie‹ (Wälzer, 2016) Die Selbstinszenierung läuft dabei ständig Gefahr, unter allgemeinem Applaus von der medialen Bühne gestoßen zu werden, sodass es nicht um die Darstellung einer authentischen Person oder gar die Vermittlung von Inhalten geht, sondern um der Anpassung an einen vermeintlichen Publikumsgeschmack. Die möglichst hohe Zahl an ›Follower‹ gilt hierbei als ›messbarer‹ Indiz einer (angenommenen) positiven Anerkennung der eigenen Person. Eine Pseudo-Interaktion soll dem User dabei das Gefühl geben, selbst am medialen Geschehen Teilhabe und Einfluss zu haben. …

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