Unterführung immer noch gesperrt

Seit März steht die Unterführung in Allmannsdorf unter Wasser. Die Stadt wollte Abhilfe schaffen. Doch fünf Monate später hat sich wenig getan.

In Allmannsdorf ist schwer was los. Pausenlos fahren große Lastwagen von und zur Fähre, Urlauber wollen zum Supermarkt abbiegen, Radfahrer sind auch unterwegs, oft auf der falschen Straßenseite. Und Fußgänger? Die laufen ständig vor dem Penny-Markt über die Straße oder machen den Umweg zur nächsten Ampel, um dort lange zu warten. Erscheint endlich das grüne Männchen, schaffen die Fußgänger nur die Hälfte der Straße. Dann ist die Ampel rot. So geht es auch einer sehr alten Dame, die die Mainaustraße an der Kreuzung zur Staader Straße überquert. Als sie endlich drüben ist, landet sie direkt auf dem Radweg und stößt fast mit zwei Radfahrern zusammen. „Ältere Menschen haben vor solchen Situationen Angst“, sagt Dorothee Schmidt, Vorsitzende des Stadtseniorenrats.

Die Bürger haben genug. „Die Verkehrsführung hier ist improvisiert und zusammengebastelt“, sagt Sven Martin, Vorsitzender der Bürgervereinigung Allmannsdorf-Staad. Er macht auf weitere Mängel aufmerksam: Die Fußgänger bekommen nicht automatisch mit den Autofahrern grünes Licht, sondern nur auf Knopfdruck. Aber an der Kreuzung Mainau-/Staader Straße hängt der Knopf einige Schritte von der Ampel entfernt.

„Außerdem laufen so viele Menschen vor dem Supermarkt über die Straße, dass es dort eine Lösung geben muss“, so Martin. Ob dies eine Verkehrsinsel sein könnte oder gleich eine völlig neue Ortsgestaltung mit wechselndem Belag, lassen die Bürger offen. „Wir wollen noch keine fertigen Lösungen, sondern wünschen uns, dass die Stadt sich grundsätzlich über die Verkehrsführung Gedanken macht“, sagt Sven Martin. Elternvertreter Thomas Choinowski ergänzt: „Die Planungen zur Bebauung von Jungerhalde Nord und Kirchgasse bieten die Chance, dass alles in einem Guss verbessert wird.“

Unübersichtliche Verkehrsführung

Auch die Verkehrsführung in Richtung Fährevorplatz ist laut den Allmannsdorfern noch nicht übersichtlich genug. Alexander Gebauer von der Bürgervereinigung ist ernüchtert: „Ich führe seit Jahrzehnten Diskussionen zum Verkehr, aber es hat sich nur wenig geändert.“ Die Bürger möchten vor allem informiert werden. „Wir erwarten nicht, dass die Stadt sagt, was alles nicht geht, sondern dass sie sagt, was geht“, sagt Sven Martin.

Ein großer Stein des Anstoßes ist auch die seit März gesperrte Unterführung. Seit rund fünf Monaten können auch Grundschüler sie nicht benutzen, weil sie immer noch unter Wasser steht. Laut Stadtverwaltung müssen die Pumpe erneuert und Leerrohre verlegt werden. „Die Schulkinder lernen von der Polizei eigentlich, welche Wege sie gehen sollen, und dabei weisen die Polizisten sie immer auf die Unterführung hin. Das geht im Moment aber nicht“, sagt Sven Martin. Er stellt aber auch die Frage, ob die Unterführung überhaupt „der Weisheit letzter Schluss“ sei oder ob sie nicht im Zuge eines Gesamtkonzepts auf den Prüfstand gestellt werden müsse. Thomas Choinowski ist anderer Meinung. „Für uns Eltern gibt es keine Alternative zur Unterführung, sie ist am sichersten“, sagt er. Die gute Nachricht: Sie soll laut Tiefbauamt Anfang kommender Woche wieder geöffnet werden.

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