Heuschober soll Hüpfburg werden / C. Rindt
Konstanz – Für die Heukiste ist die Gründung eines Fördervereins geplant. Der Öko-Hof in Allmannsdorf plant ein neues Projekt: Aus einer Scheune soll eine Hüpfburg für Kinder werden.
Die Hüpfburg der Landkinder ist der Heuschober. Der Haettelihof in Allmannsdorf baut jetzt einen, in dem Kinder toben und sich nicht verletzen können. Eine Anschubfinanzierung hat der Öko-Hof mit Mutterkuhhaltung und Wildobstsammlung durch einen Drogeriebetrieb bekommen, der mit Geldern aus einem Malwettbewerb das Projekt unterstützt. Ute Paluch und Thomas Schumacher vom Haettelihof wollen einen Förderverein für den langfristigen Betrieb der Heukiste gründen.
Raufkrabbeln und runterspringen. Die beiden Fünfjährigen Fridolin und Helena sowie die drei Jahre alte Magdalena vergnügen sich zwischen Heuballen. Dabei ist die kleine Scheune des Demonstrationsbetriebs für ökologischen Landbau in Allmannsdorf noch gar nicht kindgerecht ausgebaut. Der Ökohof, der nach eigenen Angaben dieses Jahr an rund 100 Terminen Schulklassen und Kindergruppen zu Gast hatte, plant mit der Heukiste sowie einem Matschbecken mit weicher, feuchter Erde neue Erfahrungsräume für Hofbesucher. Weiter ist eine Freiküche geplant, in der Eltern beispielsweise Mus mit Wildobst vom Hof einkochen können.
Der Haettelihof gehört in einem Netzwerk des Bundesministeriums für Landwirtschaft zu einem der deutschlandweit 200 Demonstrationsbetriebe für ökologischen Landbau und zur Initiative Lernort Bauernhof Bodensee. Trotz des hohen Zuspruchs der pädagogischen Angebote hören Ute Paluch und Thomas Schumacher immer wieder Kritik wegen der sichtbaren Lagerung von Arbeitsmitteln auf Freiflächen am Hof. „Wir arbeiten dahin, dass es immer ordentlicher wird“, sagt Thomas Schumacher. Er bittet aber auch um Verständnis: Der Aufbau des Betriebs und neuer Betriebsformen wie etwa die Finanzierung über Genussrechte hätten extrem viel Zeit gefressen. Bei diesem Anlegermodell kann sich ein Geldgeber seine Zinsen auch in Naturalien vom Hof auszahlen lassen.
Der Hof
Ute Paluch und Thomas Schumacher betreiben am Rande von Allmannsdorf den Haettelihof. Sie halten alte Tierrassen, die vom Aussterben bedroht sind, etwa die früher im Badischen verbreiteten Hinterwälder-Rinder. Der Demeter-Betrieb bewirtschaftet mehr als 60 Hektar Grünland und bietet Seminare für Klassen und Kindergruppen an, die die naturnahe Landwirtschaft kennen lernen wollen. Der Hof steht auch für Familientage und Geburtstagsfeste offen. (rin)
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