Harter Kampf um den „Turnschuhbaum“ am Winterersteig / Christel Thorbecke

Wo der Rhein aus dem Bodensee fließt und zum Seerhein wird, stand am linken Ufer noch vor kurzem eine große, markante Pappel mit breit verzweigter Krone. Der Stamm mit einem Umfang von über sechs Metern beugte sich zum Fluss hin, seine Wurzeln waren in der steilen Uferböschung vergraben. Die Pappel war etwa 27m hoch. Sie prägte die Uferpromenade, die das ganze Jahr über – aber natürlich besonders im Sommer – stark frequentiert ist. Sie ist ein kleiner geselliger Ort am Fluss mit südlichem Flair. Gegenüber liegt die Hochschule (HTWG) mit Liegestühlen im Hof und einem großen Sportgelände. Die Studierenden feiern dort gerne und einige ganz Ausgelassene warfen ihre alten Turnschuhe über die hohen Zweige der Pappel, in denen sie dann hängen blieben. Die Konstanzer nennen sie deswegen „Turnschuhbaum“.

Warum dieser populäre Baum zu einem Torso verunstaltet wurde, soll hier berichtet werden. Am 8. Dezember 2017 schreibt der Südkurier: „Vier markante Bäume von insgesamt 56 städ-tischen Bäumen“ sollen bis Februar 2018 gefällt werden. Der „Turnschuhbaum“ ist einer von ihnen. „Ein großer Ast hat bei dem Sturm am 2. August einen Riss im Stamm verursacht“ lautet die merkwürdige Begründung der Technischen Betriebe Konstanz (TBK). Zudem sei er innen „hohl und faulig“. Wir von der „Bürgerinitiative Pappelallee“ werden hellhörig. Die Nachricht schreckt uns auf. Unsere Erlebnisse vor drei Jahren anlässlich der Rettung der Pappelallee im Tägermoos werden wieder lebendig. Eine kleine Gruppe der Bürgerinitiative und Gisela Kusche, Stadträtin der Freien Grünen Liste (FGL), treffen sich einige Tage später zu einem Gespräch mit Herrn Majer und Herrn Hoffmann, Leiter der TBK. In diesem Gespräch wird unsere Bitte um einen Aufschub der Fällaktion kategorisch abgelehnt. …

Link zum kompletten Artikel (pdf ~ 1,1MB)